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Ina Preuß, Pollypixelt vor einer Auswahl ihrer Werke

Ina Preuss ist Pollypixelt

„Echte Liebe kennt keine Auflösung!“ Ja! Ein Bild muss nicht scharf sein, um Tiefe zu haben und Emotionen zu wecken. Manche Dinge muss man nur, wie im echten Leben auch, mit etwas Abstand betrachten, um sie klarer zu sehen.

Ina Preuß, Pollypixelt, lachend vor einer Auswahl ihrer Werke

Artist Statement

Die Welt besteht aus Teilchen, das Leben aus Zellen – und meine Kunst aus Pixeln. Jede einzelne Einheit zählt. Keine ist austauschbar, keine verzichtbar. Erst im Zusammenspiel entstehen Bilder, die sowohl im Ganzen wirken als auch im Detail Geschichten erzählen – so wie ich mir eine diverse Gesellschaft wünsche, in der alle ihren Platz haben.

Mich bewegt alles, was unser Leben prägt: die Schönheit und Zerbrechlichkeit der Natur, jede tierische Begegnung, die mich glücklich macht, meine Liebe zu Filmen, Momente voller Licht und Schatten. Ich lebe vegan, weil jedes Lebewesen zählt – genauso wie jeder einzelne Pixel in meinen Arbeiten. Auch gesellschaftliche Entwicklungen, die mich beunruhigen, finden ihren Weg in meine Kunst: der wachsende Rechtsruck, die zunehmende Beschleunigung und das Gefühl, dass Wesentliches verloren zu gehen droht.

Ob klein, groß oder riesig: Jedes Bild entsteht in Handarbeit, Pixel für Pixel – oder Perle für Perle – mit Pinzette gesetzt. Egal, ob unlimitierte Werke, limitierte Multiples oder Unikate – jedes Werk ist ein Original.

Ich arbeite vor allem mit Bügelperlen – ein Material, das perfekt zum Retro-Pixel-Look passt und bei vielen sofort Erinnerungen und Emotionen weckt. Die Perlen sind haptisch, klar strukturiert und folgen einer geradlinigen Ordnung, die den Bildern ihre Präzision gibt. Dass sie aus Plastik bestehen, ist für mich als naturverbundener Mensch ein Widerspruch, mit dem ich mich bewusst auseinandersetze. Dieser Gegensatz zwischen Material und Motiv kann ein Werk sogar unterstreichen – etwa wenn es um Themen wie Artensterben oder Umweltzerstörung geht. Für großformatige Werke verwende ich bereits biologisch abbaubare Perlen und setze zunehmend auf Upcycling-Materialien. Hauptsache, sie sind klein, rund und vielzählig – denn erst im Miteinander entfalten sie ihre ganze Kraft.

Neben meinen freien Arbeiten entstehen auch Auftragswerke – oft Pixel-Portraits, die Menschen in einer ganz eigenen Sprache abbilden. Was Kunst ist und was Kommerz, überlasse ich den Betrachtenden. Ich denke, in einer Gesellschaft, in der die Schere zwischen Arm und Reich immer größer wird, ist es wichtig, dass Kunst für alle (Budgets) zugänglich ist und nicht nur für Eliten. Für mich zählt, dass ein Werk berührt – so wie es einst ein Besucher meiner ersten Ausstellung formulierte: „Ich habe etwas gesehen, das ich für unmöglich hielt.“

Apropos Ausstellung: Eine vollständige Übersicht über meine Ausstellungen bekommst du hier.

über Pollypixelt

Ina Preuß, 1985 im schönen Sauerland geboren, fertigt seit 2016 Kunst aus Bügelperlen – Pixel für Pixel, Perle für Perle. Als gelernte Mediengestalterin und künstlerische Autodidaktin hat sie ihre „digitalen Pixel“ aus der Grafikwelt ins Analoge übersetzt – und ihnen eine neue, greifbare Form gegeben. Von Natur aus detailverliebt und „monkig“, zugleich eigentlich die Ungeduld in Person, hat sie im Pixeln ihre persönliche Form der Meditation gefunden. In jeder gesetzten Perle liegt ein Moment der Ruhe – und die Summe dieser Momente wird zum Bild. Nach drei Jahren mit zwei Full-Time-Jobs entschied sie sich 2019, „All-in“ zu gehen: raus aus der Werbeagentur, hinein ins selbständige Künstlerinnenleben. „Beste. Entscheidung. Ever!“, sagt sie heute.

Ihre Arbeiten sind geprägt von Naturverbundenheit, Liebe zu Tieren, einer Faszination für Popkultur – von Filmen, Spielen und Büchern bis hin zu Kunst – sowie einem wachen Blick auf gesellschaftliche Entwicklungen. Sie lebt seit gut zehn Jahren mit ihrem Ehemann Moritz und Siamkatze Kira in Siegen.

Wie alles begann

Also: Diese ganze Pixel-Sache begann im Mai 2016 mit einem Besuch in Hamburg bei Rocket Beans TV, als „das alte Nerd-Mädchen“ Ina zu einer Studioführung dort aufbrach und als artige Besucherin ein Geschenk im Gepäck hatte: Piranha-Pflanzen aus Super Mario. Ein rundum gelungenes Retro-Paket, bestehend aus einem Retro-Gaming-Motiv, gefertigt aus Bügelperlen – einem Retro-Material, das uns ebenfalls an unsere Kindheit erinnert; dazu Kinder-Schokobons. Perfekt – mit detailverliebter Monkigkeit fing also alles an und diese ist hier bei Polly auch einfach Programm.

Das Geschenk wurde also überreicht, ist glücklichweise ganz gut angekommen, wurde von einem Mitbegründer von Rocket Beans TV in den sozialen Netzwerken geteilt und BÄM! ...ein paar Wochen später gründete Ina Preuß am 04.08.2016 ihr Label Pollypixelt und die gepixelten Piranha-Pflanzen sind heute noch als Set-Dekoration in Shows der Rocket Beans zu sehen – zum Beispiel MoinMoin! oder Kino+. Weil aber typische Retro-Gaming-Motive nichts Neues und irgendwie langweilig sind, entstand die Idee zu den unverkennbaren Pixel-Portraits nach Foto-Vorlage im ganz eigenen Polly-Stil. Seither gesellen sich mehr und mehr freie Arbeiten wie kleine und große Unikate, limitierte Multiples aber auch Auftragsarbeiten zu Pollys Portfolio dazu und immer wieder entstehen neue Ideen – zum Beispiel gepixelte Ultraschall-Bilder oder Upcycling-Projekte aus kleinen runden Dingen, die ausrangiert wurden, denen aber durch die Pixel-Art wieder eine (andere) Bedeutung zugemessen wird.

Ein gedeckter Pollpixelt-Tisch mit einem Portrait aus Bügelperlen, einem angefangenen Portrait, einer Farbpalette aus Bügelperlen
Ein Close-Up der farblich gekennzeichneten Behälter der kleinen Bügelperlen

Presse & Medien

Siegener Zeitung vom 08.08.2025
Kurzes Interview zu meiner Teilnahme an der Quiz-Show „Kaum zu glauben!“ im NDR.

RTL West vom 15.01.2025
Kurzer Bericht über meine Kunst, teils aus der Ausstellung in der Tierarztpraxis Schwenke.

Lokalzeit Südwestfalen vom 17.12.2024 (ab 14:40 Min.)
Kurzer Bericht über meine Kunst, teils aus der Ausstellung in der IHK Siegen.

Siegener Zeitung aus September 2021
Kurzer Bericht über meine erste Ausstellung im frei:RAUM Siegen.